Zur Debatte über die Finalkausalität bei Ockham

Gerhard Leibold

Abstract


Das Problem der Finalkausalität bei Ockham ist in den letzten fünfzig Jahren mehrere Male Gegenstand gelehrter Untersuchungen gewesen.

A. Maier hat sich 1955 in ihrem Beitrag Das Problem der Finalkausalität um 13201 darzulegen bemüht, dass sich bereits Denker des 13. Jahrhunderts schwer mit der Auffassung des Aristoteles taten, die Finalkausalität neben den übrigen Formen der Kausalität als wesentlich für die Erklärung eines natürlichen Seienden oder natürlichen Prozesses anzuerkennen. Sie beschreibt die historische Entwicklung dieses naturphilosophischen Problems als eine der wachsenden Kritik an der finalen Betrachtungsweise der Natur und ordnet dabei Ockham ganz in die von ihr angenommene entwicklungsgeschichtliche Linie ein.

An dieser Darstellung A. Maiers habe ich 1982 in einem Artikel bezüglich der Position Ockhams Kritik geübt und mich, gestützt auf die damals neu edierte Expositio in libros Physicorum Aristotelis, in der Debatte um Ockhams Auffassung über die Finalkausalität und über die Authentizität der unter dem Namen Ockhams überlieferten naturphilosophischen Schriften zu Wort gemeldet.


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